Gemeinsam gewerkschaftliche Strategien innerhalb des globalen Kapitalismus diskutieren und entwickeln.
Während des ersten Oktoberwochenendes hatte der Verein „aprender juntos – voneinander lernen“ gemeinsam mit „Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt“ zu einer Netzwerkkonferenz nach Magdeburg eingeladen. Ziel war es, zusammen mit vielen anderen gewerkschaftsnahen Vereinen und Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet über solidarische Projekte und Ideen rund um die internationale Gewerkschaftsarbeit ins Gespräch zu kommen, Wissen und Erfahrungen zu teilen und einen gemeinsamen Blick in die Zukunft zu wagen.


Die Teilnehmenden erwartete ein spannendes Programm mit Vorträgen, Workshops und Erfahrungsberichten, zum Beispiel über den Austausch mit der brasilianischen Landlosenbewegung oder den Lithiumabbau und begleitende Proteste dagegen in Serbien.
Darüber hinaus durfte der Verein mit einer Delegation kolumbianischer Gewerkschafterinnen besondere Gäste begrüßen, deren Alltag als Aktive innerhalb sozialer Bewegungen und Gewerkschaften in Kolumbien von unvergleichbar schwierigeren Bedingungen als in Deutschland geprägt ist. Soziales und gewerkschaftliches Engagement ist in Kolumbien seit Jahrzehnten lebensbedrohlich, und paramilitärische Strukturen, die bis in staatliche Institutionen hineinreichen, schrecken vor Entführung und Mord nicht zurück, um gewerkschaftliche Organisierung zu unterdrücken. Den Kolleginnen sollte ein Podium geboten werden, um ihre Situation öffentlich zu machen und die Geschichte ihrer gewerkschaftlichen Kämpfe zu erzählen. Das bietet ihnen einen gewissen Schutz in Kolumbien durch die ausländische Öffentlichkeit und eröffnet Chancen für Projekte direkter Unterstützung und Solidarität zur Wahrung und Durchsetzung grundlegender Menschenrechte.
Mit mehr als 60 Teilnehmenden konnte die Konferenz einen Beitrag zu einem besseren Austausch und einer stärkeren Vernetzung leisten und hoffentlich auch ein Zeichen der Solidarität gegen die zunehmende globale Konkurrenz setzen, mit der weltweit abhängig Beschäftigte und Erwerbslose konfrontiert sind.