In Form einer zweitätigen Radtour widmeten wir uns dem Strukturwandel und Transformationsprozess im Zusammenhang mit dem Kohleabbau am Beispiel des Geiseltalsees. Fünfzehn interessierte junge Erwachsene nahmen an der Bildungsfahrt teil.
Wir blickten mit ihnen in die Vergangenheit, warfen aber auch einen Blick in die Zukunft und skizzierten gemeinsam, wie Veränderungsprozesse zukünftig gestaltet werden könnten. Hierzu legten wir im Zuge der Radtour verschiedene Stopps ein. Mit Initiativen wie dem Interessen-und Förderverein Geiseltalsee e.V. oder dem Heimatverein der Stadt Mücheln erhielten die Teilnehmenden spannende Informationen über die Vergangenheit des Geiseltalsees und der historische Prozess des Wandels konnte gut abgebildet werden. Mit der Professorin Mareike Pampus von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg widmeten wir uns dem Prozess der Renaturierung am Beispiel des Geiseltalsees und stellten uns auch sozialwissenschaftlichen Fragen: Wie erging es den Menschen, die ihr Heimatdorf verlassen mussten? Wie verlief der Prozess der Umsiedlung?


Eine Ergänzung zur Radtour stellte die Podiumsdiskussion am zweiten Bildungstag dar. Der öffentlich ausgeschriebenen Einladung folgten einige Anwohner:innen und auch unsere Teilnehmenden waren vertreten. Das Podium wurde moderiert von Sophie Kompe und war besetzt mit Marlies Stettin (Zeitzeugin), Marlis Erdély (stellvertretende Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Burgenlandkreis), Christian Bedeschinski (Industriefotograf u.a. im Auftrag für MIBRAG und LBMV) und Steffen Schmitz (Bürgermeister Braunsbedra).


Die Podiumsdiskussion beleuchtete die unterschiedlichen Facetten des Wandels und berührte mit einigen Wortbeiträgen viele der Anwesenden. Zum Abschluss richteten alle Podiumsgäste ein paar zukunftsgewandte Worte an die jungen Teilnehmenden der Radtour. Künstlerisch und thematisch umrundet wurde das Programm durch den Bergmannschor Geiseltal e.V. sowie durch einen Poetry Slam Beitrag von Sophie Kompe, welcher die gesamte Veranstaltung noch einmal gut zusammenfasste.
Mithilfe einer analogen Karte des Geiseltalsees wurden im Anschluss an die Podiumsdiskussion noch persönliche Eindrücke der Anwesenden aufgegriffen und ein Austausch untereinander ermöglicht. Das Bündnis StrukturWandeln e.V. bereicherte mit einem Stand und lud ebenfalls viele der Anwesenden mit interaktiven Tools zum Austausch ein. Die Mitgestaltung durch die Teilnehmenden und Anwohnerinnen war eines der großen Projektziele und kann als erfolgreich angesehen werden. Als große Besonderheit wurde von allen Teilnehmenden die Auseinandersetzung mit der Geschichte vor Ort als sehr positiv bewertet und wir freuen uns sehr über die gelungene Projektumsetzung.